Geschichte

Die Gründungsgeschichte der Interessensgemeinschaft

Im Mai 1948 wurde das Gelände unserer Gartenanlage von der Stiftung Rudolph von der Tinnen zur Verfügung gestellt. Da auf dem Gelände in der Kriegszeit acht Flakstellungen errichtet waren, mussten diese zunächst entfernt werden. Des weiteren standen zwei große Weißdornhecken im Gelände, die entsorgt werden mussten.

Harte Arbeit, Idealismus und Gemeinschaftsarbeit waren erforderlich, um aus einem kargen Gelände eine Gartenanlage zu schaffen.

Unter der Leitung des ersten Vereinsvorsitzenden, Heinrich Zeder, wurden 111 Parzellen abgesteckt und Wege errichtet. Es wurde umgehend nach Wasser gebohrt und an acht Stellen wurden Pumpen an den Wegen aufgestellt, denn Wasser ist für jeden Kleingärtner wichtig.

In den schwierigen Nachkriegsjahren war es nicht einfach, die erforderlichen Werkzeuge und Materialien zu besorgen. Man benötigte einiges an Organisationstalent und die Fähigkeit, zu improvisieren. Letztendlich konnten die Mitglieder jedoch auf ihren Parzellen Kartoffeln, Gemüse und Obst anbauen, um die Ernährung der Familie zu sichern. Finanzielle Zuwendung gab es nicht. Der Grundsatz hieß von Beginn an: „Unabhängig bleiben unter allen Umständen, wenn es auch mühselig ist.“

Die Aufarbeiten hat der Mitbegründer unsrer Gartenanlage, Heinrich Zeder, als erster Vorsitzender maßgeblich geleitet. Zum Dank wurde er beim 20-jährigen Jubiläum zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass unsrer Gartenanlage eine freie, unabhängige Gemeinschaft geworden ist. Dies soll auch in Zukunft so bleiben. 

m Jahre 1957 wurde zusätzlich Gelände gepachtet, um einen Parkplatz zu erstellen. Unter dem Vorsitzenden Paul Müller entstand auf einer freiwerdenden Parzelle ein Gerätehaus aus Holz. Unter dem Vorsitzenden Klaus Kempken wurde die Anlage im Frühjahr 1976 bis zum Gerätehaus mit Strom versorgt. Im Laufe des Sommers erhielten dann etwa 60{a28b9a0a2122fc374da9426e6a6e42de3c46b7e760484c4ddc247abeb74c465d} der Gärten unter fachmännischer Leitung von Bernhard Behrendt ihre eigene Stromversorgung. 

In den Jahren 1977 und 1978 wurden unter Leitung von Georg Wollenhaupt, dem Vater von Gerda Kötter, über 300t Eifellava in die Wege eingebaut. Gemeinschaftsarbeit und Idealismus waren auch hier wieder von Nöten, um das Projekt erfolgreich abzuschließen.

Um den Verein auch rechtlich abzusichern, verabschiedeten die Mitglieder nach längeren Vorbereitungen 1977 eine neue Satzung und es erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister. Trotz vieler Mühen und Arbeit kam das Feiern nie zu kurz. Leider musste immer extern gefeiert werden. So war der Verein z.B. beim 30-jährigen Jubiläum im Jahre 1978 zu Gast im Ruderhaus am Kanal.

Bau des Vereinshauses

In einer außerordentlichen Sitzung stimmten die Mitglieder mit überwältigender Mehrheit dem Bau eines Vereinshauses zu. Im Frühjahr 1979 konnte sodann mit dem Bau einer Toilettenanlage begonnen werden. Dazu musste ein Klärwerk erstellt werden. Im Herbst 1979 übernahm der Verein den Garten neben dem Grätehaus, so dass die Betonplatte für das Vereinshaus gegossen werden konnte.

Die Jahre 1980 und 1981 standen ganz unter dem Zeichen des Baues des Vereinshauses. Die schnelle Fertigstellung verdankt der Verein verschiedenen positiven Faktoren. Diese waren u. a. eine große Spendenaktion der Mitglieder (jedes Mitglied verpflichtete sich, einen Betrag in Höhe von DM 200,00 zu zahlen), eine Spende der Stiftung Rudolph von der Tinnen sowie Sachspenden der Stadt Münster.

Aber auch die Unterstützung durch unseren direkten Nachbarn und das Entgegenkommen verschiedener anderer Firmen, die einen günstigen Einkauf ermöglichten, seien hier erwähnt.Ein solches Haus ohne ein Darlehn zu errichten, zeugt von einem großen Idealismus und Teamgeist vieler Mitglieder.

Neben den Vorstandsmitgliedern seien hier einige Mitglieder erwähnt, die sich besonders verdient gemacht haben: Franz Schöppner, Paul Hampel, Werner Buls, Hans Jurga, Adolf Konopka, Werner Gellenbeck, Werner Kötter, Karl Lebeau und Alfons Högemann.

Der Königsball und das Kinderfest 1980 wurden auf der Betonplatte für das Vereinshaus gefeiert. Das Erntedankfest fand im Oktober schon im Rohbau statt. Elisabeth Dieker und Gerda Lebeau organisierten die Feste mit viel Umsicht und Geschick. Die Einweihung des Vereinshauses und des Mehrzweckplatzes erfolgten am 19.09.1981 unter großer Teilnahme der Vereinsmitglieder. Unsere Nachbargartenanlage, Vertreter der Stadt und politische Parteien waren zu Gast. Durch die Musikkapelle Günter Waltenrath und Sohn sowie den Cäcilienchor von 1855 und einen Fahnenschlag von Mitgliedern des Schützenvereins „Lamberti Hansa“ erhielt das Fest eine glanzvolle Note.